Segeltörn 2005 auf dem Ijsselmeer vom 30.05. bis 03.06.2005
SchülerInnen der Blindenschule Düren erkunden auf einem 35 m langen Zweimastklipper, das Ijsselmeer und die Watteninseln.
Am Montag, 30.05. in aller Frühe, die ersten fuhren um 5.00 Uhr ab, ging es los: mit Privat-PKW, jeder Menge Gepäck und Verpflegung fuhren wir Richtung Ijsselmeer.
Wir - das sind 13 blinde bzw. hochgradig sehbehinderte SchülerInnen der Schule, 12 Betreuer (ErzieherInnen, TherapeutInnen und LehrerInnen) und Helmut Gröger, der Vorsitzende des Vereins "Segeln für Behinderte e.V." aus Köln, in dem das Internat der Blindenschule seit 3 Jahren Mitglied ist.
Angekommen im Heimathafen Enkhuizen bezogen und erkundeten wir direkt unser Schiff, die "Waterwolf" - ein 35 m langes Plattbodenschiff mit komfortabler Ausstattung.
Die Waterwolf ist ein als Ketsch getakelter Zweimastklipper. Sie wird mit 4 Segeln gefahren und ist laut dem Skipper Jelte Toxopeus eines der schnellsten Schiffe auf dem Ijsselmeer. Schon kurze Zeit später hieß es dann zum ersten Mal: "Klar zum Segel hissen!" Das hieß für uns als Crew: wir benötigen viel Kraft und vollen Einsatz. Wir hissten den Klüver, die Fock, das Großsegel und das Besansegel. Bei diesen Manövern wurde schnell klar: gemeinsam sind wir stark! Wenn wir alle Segel oben hatten, waren das immerhin 424 m² Tuch.
Dann war es so weit: wir segelten los. Die erste Überfahrt war sehr nass und windig. Nach ungefähr 3 Stunden waren wir im schönen, alten Städtchen Stavoren. In den nächsten Tagen waren die Insel Terschelling, die Schleuse Kornwerder Sand und noch mal Stavoren unser Ziel. Es gab immer - bei jedem Wind und Wetter - eine Menge auf dem Schiff für uns zu tun. Die verschiedenen Segel mussten gesetzt und geborgen werden, das Großsegel musste mit einer großen Kurbel hoch gekurbelt werden, die Fock wurde mit einem dicken Fall nach oben geholt, Wenden wurden immer nach dem Kommando " Klar zur Wende" gefahren und unserem Skipper Jelte durften wir helfen, das Steuerrad zu bedienen.
Ein ganz besonderes Erlebnis war das Trockenfallen unseres Schiffes. Am Donnerstag früh, noch vor dem Frühstück, fuhren wir in das Wattenmeer. An einer bestimmten Stelle setzte Jelte die Waterwolf auf eine Sandbank, dort mussten wir 3 Stunden warten bis Niedrigwasser war und dann konnten wir vom Schiff aus, über eine lange Leiter, auf dem Boden des Wattenmeers spazieren gehen. Das hat allen viel Spaß gemacht, auch dem Schiffshund Sikko. Noch mal 3 Stunden Warten auf das Hochwasser und dann schwamm die Waterwolf wieder. Es konnte weiter gesegelt werden.
Die fünf Tage auf der "Waterwolf" vergingen wie im Fluge, so dass uns der Abschied von unserem Skipper Jelte, seiner Frau Annelies, dem Maat Joost und dem Bootshund Sikko schwer fiel...
Wir denken gern an diese schöne Zeit zurück, am Liebsten würden wir im nächsten Jahr wieder zum Ijsselmeer und zur Waterwolf fahren.
Kornelia Claßen
Zurück zur Übersicht über die Berichte